Freitag, 20. März 2015

Panikattacken helfen gegen Depressionen

Ich habe bei meiner Selbsterforschung erkannt, dass ich mir meine Panikattacken unter denen ich so viele Jahre gelitten hatte, selbst gemacht habe, damit ich nicht depressiv werde, bzw. meine schon vorhandenen depressiven Verstimmungen nicht mehr spüren musste. Ich hatte über lange Zeiträume immer und immer wieder versucht meine schlechten Gefühle, die aus der Kindheit auftauchten in mir zu unterdrücken, geriet dadurch aber natürlich in depressive Verstimmungen hinein. Denn das ist ja seit langem bekannt, dass die Verdrängung von Gefühlen die Ursache für Depressionen ist.

Ich hatte dann als Kind den Trick gefunden, dass ich über extreme körperliche Aktivitäten und Anstrengungen, und dazu gehörten auch dadurch auftretenden Schmerzen, mich über meine körperlichen Empfindungen wieder in die Gefühlsebene zurückbringen konnte. Dies aber so gezielt und kontrolliert, dass meine unterdrückten Gefühle schön in der Verdrängung bleiben konnten. Ich hatte mir ein sehr sportliches Leben angewöhnt und war quasi Sportsüchtig. Wir haben das damals im Studentenalter scherzhaft Sauerstoffsucht genannt. Ein wenig gewundert hatte mich meine Sportbegeisterung schon, besonders wenn ich merkte, dass ich gar keine Lust zum Sport hatte, z.B. weil es draußen regnete, es bitter kalt war oder ich von meiner vorigen Session noch nicht richtig erholt war.

Als Kind war ich nicht nur hyperaktiv und nervös, sondern immerzu auf der Suche nach Möglichkeiten mich über die körperliche Ebene wieder ins Empfinden und in die Gefühle  hineinzubringen. So habe ich z.B. gerne direkt in die Sonne gestarrt und bemerkt, dass mein Körper mit sehr starken Gefühle darauf reagiert hat. Heute weiß ich, dass diese Übung nicht nur ein Trick war um mich vor schlechter Laune zu bewahren, sondern auch einen gehörigen Anteil an meiner schlechten Sehstärke hatte, die ich bis heute noch habe. Meine Augen sind heute nicht mehr schlechter geworden, eher besser, so dass ich Brillen mit schwächeren Gläsern tragen kann. Aber ganz weg ist meine Kurzsichtigkeit noch immer nicht. Aufgefallen ist mir diese kindliche Verhaltensweise gerade heute, als ich bei der großen Sonnenfinsternis durch eine Spezialbrille in die Sonne gestarrt habe. Die körperlichen Empfindungen, die dabei entstanden, hatten mich in diese vergessene Vergangenheit zurückgeführt und mir diese Erkenntnise ermöglicht.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen